Viele Öffentlichkeitsbeauftragte sind bereits gewählt und brennen darauf, mit der Arbeit zu beginnen. Der Tag der Brieftaube am kommenden Wochenende ist dazu eine perfekte Gelegenheit Kontakte zu knüpfen. Vielleicht sind ja schon erste Interviews gewünscht, deshalb gibt es hier schon einmal ein kleines Beispiel.

 

 

Der neue Posten ist eine Schnittstelle in der Kommunikation zwischen den Reisevereinigungen und der Geschäftsstelle. Die Öffentlichkeitsbeauftragten sind dafür zuständig, bundesweit initiierte Projekte in ihren Reisevereinigungen mitzugestalten und das Ansehen des Brieftaubenwesens zu stärken, um lokale Medien zu informieren und die Menschen vor Ort besser zu erreichen. Vorlagen für Pressemitteilungen zu jeglichen Anlässen gibt es auf unserer Homepage zum Download.

 

Jeder Öffentlichkeitsbeauftragte sollte sich eine Übersicht der lokalen Zeitungen und ggf. weiteren Medien erstellen, die für seine Reisevereinigung relevant sind und sich die Ansprechpartner dazu heraussuchen. Eine intensive Kontaktpflege zu den Redaktionen ist immer gut, um seine Inhalte zu platzieren. Generell gilt, je interessanter und spezieller die Themen sind, über die wir den Redaktionen Informationen zur Verfügung stellen, desto wahrscheinlicher ist es, dass darüber in den Zeitungen berichtet wird.

Nun steht der Tag der Brieftaube am 14. April vor der Tür. Bei dieser wunderbaren bundesweiten Veranstaltung ist Medieninteresse vorprogrammiert. Hier kann es gut passieren, dass die Journalisten mehr zum Brieftaubenwesen erfahren möchten und nach einem Interview fragen. Viele Teilnehmer aus dem letzten Jahr konnten bereits Erfahrungen mit Interviewanfragen zu unserem schönen Hobby sammeln. Im Zusammenhang mit der Bewerbung des Verbandes um Aufnahme des Brieftaubenwesens in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes war ein großes Medieninteresse zu verspüren.

 

Unser Ehrenpräsident Horst Menzel hat unzählige, tolle Interviews gegeben. Damit Sie sich bereits im Vorfeld eine Vorstellung von einer solchen Situation machen können, haben wir einmal eine Interviewsituation nachgestellt. Bei Fragen rund um das Thema Öffentlichkeitsarbeit können Sie sich jederzeiz an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. wenden.

 

Nachfolgend finden Sie ein Interview-Beispiel.

 

Frage: Herr Menzel, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, uns einen kleinen Einblick in Ihr Hobby zu geben. Brieftauben sind ja eher als Ratten der Lüfte bekannt und nicht sehr beliebt. Aber wenn ich das richtig sehe, bringen sie große Leistungen im sogenannten Brieftaubensport?

Antwort: Ich freue mich immer sehr, über unser Hobby berichten zu können. Denn genau an Ihrer Frage merkt man, dass die wenigsten eine Vorstellung davon haben, wie toll diese Tiere sind und was alles hinter unserem Hobby, dem Brieftaubenwesen, steckt.

Frage: Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, Herr Menzel. Sie sprachen gerade vom Brieftaubenwesen. Wo ist hier der Unterschied zum Brieftaubensport?

Antwort: Das ist kein Problem, das sind wir Brieftaubenzüchter in diesem Zusammenhang gewohnt. Der Begriff „Brieftaubenwesen“ umfasst das gesamte Spektrum unseres Hobbys, nämlich Haltung, Zucht, Flüge, Ausstellungen, während die Bezeichnung „Brieftaubensport“ inerster Linie den Wettkampfcharakter betont. Das ist aber  keineswegs der einzige Aspekt in der Beschäftigung mit den Tieren.

Frage: Aber die Brieftauben sind schon irgendwie Sportler?

Antwort: Unsere Brieftauben haben die bewundernswerte Eigenschaft, in kürzester Zeit weite Strecken zurückzulegen und sind von Natur aus mit einem erstklassigen Orientierungssinn und Heimfindevermögen ausgestattet. Diese Eigenschaften machen das Wesen „Brieftaube“ aus, und diesen Eigenschaften liegt auch der Distanzflug zugrunde. Um unsere Tiere auf diese Flüge vorzubereiten, verbringen wir täglich mehrere Stunden auf dem Taubenschlag. Sie werden bestens versorgt, erhalten ausgewogenes Futter und werden in kleinen Schritten trainiert. Auch die Distanzflüge an sich werden sorgfältig und sicher geplant. Damit unsere Tauben bei den Distanzflügen optimale Bedingungen vorfinden, finden diese Flüge unter der Regie von geschulten und zertifizierten Flugleitern statt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Tauben nur bei guten Wetter­ und Flugbedingungen gestartet werden. Den Flugleitern obliegt zudem die Aufgabe, den Transport der Tauben zu überwachen, denn ein stressfreier Transport der Tauben zu den Auflassorten ist Voraussetzung für eine sichere Heimkehr der Tauben. Deshalb werden auch für den Transport von den Flugveranstaltern spezielle Transportfahrzeuge vorgehalten, die modernsten Anforderungen an Platzbedarf, Klimatechnik und Versorgungsmöglichkeiten entsprechen. Außerdem hat der deutsche Verband eine Reihe von zusätzlichen Auflagen zur Sicherung der Distanzflüge zur Pflicht gemacht, Beispielsweise dürfen nur zertifizierte Auflassplätze angefahren werden, die Transportfahrzeuge sind zur jederzeitigen Standortermittlung mit GPS-­Sendern ausgerüstet, und eine Flugsicherungskommission berät bei Auflässen und kann Distanzflüge auch untersagen. Alle Maßnahmen zusammengenommen bewirken: Der Deutsche Brieftaubenzüchter­Verband hat die weltweit höchsten Tierschutzstandards im Brieftaubenwesen! Deshalb nimmt jeder gerne an den Flügen teil. Es macht uns Züchter unglaublich stolz, wenn wir sehen, dass unsere liebevolle Zuwendung und unser Einsatz belohnt werden, und unsere Tauben im Vergleich zu anderen Züchtern schneller nach Hause kommen. Das Erlebnis der heimkehrenden Tauben kann man nicht beschreiben, das macht jeden Züchter einfach glücklich.

Frage: Und kehren immer alle Tauben nach Hause zurück?

Antwort: Natürlich kann man nie zu 100 % sicher sein, dass bei jedem Flug immer alle Tauben nach Hause zurückkehren. Und Sie können mir glauben, dass es einen Züchter schmerzt, wenn ein geliebtes Tier ausbleibt. Aber das ist nun einmal die Natur, und dass eine Taube ausbleibt, kann auf einem Distanzflug gleichermaßen wie beim Freiflug am Haus passieren. Den wachsenden Umweltgefahren, beispielsweise Windräder, Stromleitungen, Raubvogelattacken, die hauptsächlich für das Ausbleiben von Tauben verantwortlich sind, begegnen aber generell alle frei fliegenden Vögel in hohem Maße. Sie tragen erheblich zur Verringerung der Singvögel bei.

Der Freiflug gehört aber nun einmal zur artgerechten Haltung der Tiere. Brieftauben sind seit Jahrtausenden zu dem Zweck gezüchtet worden, weite Strecken schnell und orientierungssicher zu überwinden. Diese Fähigkeit würden unsere Brieftauben ohne die Distanzflüge nach wenigen Generationen verlieren und sich zu normalen Haustauben zurückentwickeln. Um die Brieftaube als Kulturgut zu erhalten, bedarf es also der Distanzflüge.

Frage: Eine Taube, die nicht zum Schlag zurückkehrt, ist aber nicht immer gleich tot, oder?

Antwort: Nein, keinesfalls. Es passiert schon, dass Brieftauben, etwa durch Greifvogelangriffe, überrascht werden und die Orientierung verlieren oder sich anderen Brieftaubenschwärmen, denen sie unterwegs begegnen, anschließen und an einem anderen Ort landen. Deshalb tragen sie ihre Ringe und können dem Züchter oder direkt der Verbandsgeschäftsstelle gemeldet werden. Unser Verband hat bundesweit ein Vertrauensleute­System installiert, damit verflogene Tauben zurückgeführt werden können. Dies hat er deshalb gemacht, weil wir Züchterinnen und Züchter jede Taube wieder zu Hause haben möchten. Die zurückgeholten Tauben werden dann wieder in den Bestand eingegliedert, weil ja das Verirren einer Taube, wie gesagt, vielfältige Gründe haben kann und somit nichts über ihre Leistungsfähigkeit und schon gar nichts über ihren Zuchtwert aussagt.

Frage: Man hört oft, dass sich verflogene Brieftauben den Stadttaubenschwärmen anschließen. Beobachten Sie dies ebenfalls?

Antwort: Brieftauben sind auf ihren Züchter und ihren Schlag fixiert. Deshalb halten sich verflogene Brieftauben – wenn überhaupt – nur kurze Zeit unter Stadttauben auf. Sie sind nämlich an das Nahrungsspektrum, das Stadttauben vorfinden, nicht angepasst. Sie haben unter Stadttauben keine Überlebenschancen. Daher fliegen sie, wenn sie sich erholt haben, zum Heimatschlag oder suchen einen anderen Taubenschlag auf, wo sie ihre gewohnten Lebensbedingungen vorfinden.

Frage: Kommt es denn nicht dennoch vor, dass in der Zucht auch selektiert wird?

Antwort: Eine Bestandsanpassung ist in jeder Zucht fester Bestandteil. Letztendlich ist ein übergroßer Besatz für die Gesundheit des gesamten Bestandes eine Gefahr.  Deshalb wird es leider manchmal erforderlich, dass der Züchter regulierend eingreift. Dies geschieht aber, ausschließlich im Sinne des Tierschutzgesetzes, nur dann, wenn ein „vernünftiger Grund“ gegeben ist. Deshalb werden Brieftauben entweder für den eigenen Lebensmittelbedarf genutzt oder an Tierparks, Zoos und ähnliche Einrichtungen zum Zwecke der Fütterung anderer Tiere abgegeben. Fleischfressende Tiere in Gefangenschaft benötigen eben naturgemäß auch Futter, und wenn dies nicht vorhanden ist, werden extra Futtertiere zu diesem Zweck gezüchtet. Das muss ja nicht sein.

Frage: Herr Menzel, das klingt wirklich alles sehr spannend. Vielen Dank für das ausführliche Interview.

 

Gerne möchten wir eine Übersichtsliste mit allen Öffentlichkeitsbeauftragten aus allen Reisevereinigungen veröffentlichen. Dadurch soll ein Austausch untereinander erleichtert werden. Die Liste soll folgende Daten beinhalten: RV, Name des Beauftragten sowie die E­Mail-­Adresse. Alle Züchterinnen und Züchter, die noch keine E­Mail ­Adresse angegeben haben, bitten wir, diese Adresse an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. zu schicken. Falls Sie wünschen, nicht in dieser Liste aufgeführt zu werden, bitte um eine kurze Nachricht bis zum 30. April 2019.
Vielen Dank!
 

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